Das Thema 'Heimat' war Ausgangspunkt unserer Zusammenarbeit im letzten Jahr. Auf Grund der Fülle an Gedanken und Material beschlossen wir weiter daran zu arbeiten. Darüber kristallisierte sich der Blick auf die 'Zweite Heimat' heraus.

Ganz bewusst blieb dabei die Zusammenarbeit auf Einzelperformances beschränkt, erreichten wir doch so eine Bandbreite von Positionen unterschiedlichster Art, die persönliche Sichtweisen auf die
zweite Heimat freilegten. So kam es auch zur Zusammenarbeit mit Gästen...

 

Zweite Heimat
rhizomatische Verflechtungen
Musik . Tanz . Bildende Kunst . Worte

...die zweite Heimat ist frei wählbar und kann vielerlei Gestalt haben...
...zweite Heimat ist (für mich) die hörbare STILLE in der Natur...
...zweite Heimat sind unsichtbare Häuser, gebaut im Spiel der Erinnerungen...
...Me habitan en simultáneo dos idiomas...
...Al pasar de uno a otro, me encuentro por momentos como sin nada, sin cielo detrás...
…zweite Heimat: das Festhalten an der Utopie eines Füreinander und die Annäherung daran...

 

 

Am 21. und 22. Mai präsentierten einige Mitglieder und Gäste des rhizom e.V. ihre Arbeiten, darunter 3 Uraufführungen, in der Theaterkapelle im Friedrichshain.

 

1. Abend



[Uraufführung]

Zweite Heimat

Worte und Klänge bahnen sich Wege in die Köpfe, nisten sich ein, explodieren,
schweben im Raum, hängen fest, wir bestimmen ob sie bleiben und ihre Wirkung entfalten können.

Claudia Maria Franck (a.G.), Berlin - Worte
Wolfgang Schliemann, Wiesbaden - Schlagzeug

Auf Grund der leisen und intimen Atmosphäre existieren keine Fotos zu diesem Beitrag, dass Klicken der Kamera hätte wahnsinnig gestört...

 

 

[Uraufführung]

not heaven but sky
Videofilm

Stichworte: Johannesburg nach der Apartheid, Aids, Kinder und Jugendliche in Kliptown/Soweto, Plätze und Ghettos, tanzen, singen... Zuflucht in eine zweite Heimat.

Realisation: cri du coeur - 2011

Willehad Grafenhorst - Kamera / Schnitt / Musik
Fine Kwiatkowski und Tumi Mokgope - Tanz
Kinder und Jugendliche aus dem Zentrum
SKY (SOWETO KLIPTOWN YOUTH) - Tanz / Musik
Thaba Chweu Gospel Choir - Musik


Live-Musik: Willehad Grafenhorst


KLANK
BÖRDELN, PA

Spielszenen für improvisierendes Quartett

Irgendwo zwischen gestrenger Freiheit und eruptiver Verabredung sind die Klangaktionen von Ogiermann, Hammerschmidt, Schomacker und Wörmann angesiedelt. In eigensinniger Verbindungstechnik schaffen sie beständig aktuelle Bezüge zwischen ihren Instrumenten. Die schweifende Materialarbeit diesseits des etablierten Instrumentariums sowie die performative Aneignung des jeweiligen Raums fungiert gewissermaßen als tertium comparationis im KLANK-Gepräge.

Reinhart Hammerschmidt – Kontrabass, Sachen
Christoph Ogiermann (a.G.) – Violine, Stimme, Sachen
Tim Schomacker (a.G.) – Alltagsperkussion, Stimme, Sachen
Hainer Wörmann (a.G.) – elektrische Gitarre, Sachen

KLANK in Aktion!
Fotografiert von Eglof Berger und Tanja Schmidt.


Zeichnungen und Bilder

Bildende Künstlerinnen widmeten sich der Zweiten Heimat in ihren Zeichnungen und Bildern. Diese waren in Form von Projektionen (Tanja Schmidt) und gehängten Arbeiten in der Kapelle (Rosario Rapallini) vor den abendlichen Programmen zu sehen.

 

Strand - Tanja Schmidt

 

 

2. Abend

[Uraufführung]

hauch 

Zwei Soli (ein getanztes, ein musikalisches) verbinden sich zu einem (hauch)dünnen Gespinnst von Klängen und Bewegung. Im Zentrum steht die STILLE, hörbar, fühlbar, atemlos, gehalten, sichtbar, unsichtbar...

Fine Kwiatkowski, Berlin - Tanz
Hainer Wörmann (a.G.), Bremen - Gitarre

Graf Hammermann

Wieder einmal hatte er den kürzeren gezogen. Begleitet vom Spott seiner Gäste nahm er widerwillig seinen Mantel und machte sich auf den Weg.
 
"Ey Hammermann, biste jetzt unter die Künstler gegangen, oder watt?" Der Mann an der Kasse im Spätkoof deutete auf ein Plakat an der Tür - "Zweite Heimat", darunter "Graf Hammermann - Expressive Improvisation" - sein Name auf einem Plakat, offensichtlich ging es um Musik - in dieser Stadt wunderte ihn wirklich nichts mehr...
 
Später, der Morgen dämmerte bereits, kreisten seine Gedanken immer noch um dieses Thema - schon seit seiner Kindheit war ihm der Begriff "Heimat" fremd, aber "zweite Heimat" - wie zweite Chance, zweite Hand, oder zweite Liga? War ihm diese Stadt etwa zur zweiten Heimat geworden, nach all den Jahren? Er beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen.

Willehad Grafenhorst, Berlin - Hawaiigitarre, Elektronik
Reinhart Hammerschmidt, Bremen - Kontrabass, Elektronik
Wolfgang Schliemann, Wiesbaden - Schlagzeug


Zeichnungen und Bilder

Bildende Künstlerinnen widmeten sich der Zweiten Heimat in ihren Zeichnungen und Bildern. Diese waren in Form von Projektionen (Tanja Schmidt) und gehängten Arbeiten in der Kapelle (Rosario Rapallini) vor den abendlichen Programmen zu sehen.


Rosario Rapallini

 

PLAKAT
(von Reinhart Hammerschmidt)

 

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